Transformation

Der kleine Unterschied…
…zwischen Changemanagement und agiler Transformation

Change und Transformation sind Synonyme? Weit gefehlt.

Der Tod der Raupe

Durch Changemanagement wird die Raupe kein Schmetterling. Es besteht eine Notwendigkeit zur Veränderung, also bekommt die Raupe vielleicht Haare. Der nächste Change steht an und vielleicht bekommt die Raupe Streifen in Signalfarbe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Ein Change führt also von der Ausgangssituation A zu Punkt B, weitestgehend planbar.

Eine Transformation ist mehr. Die Raupe stirbt, um als Schmetterling aufzuerstehen. Ein Schmetterling wird nie wieder eine Raupe sein. Der Schmetterling ist ein ganzheitlich neues Wesen. Die Transformation ist vollkommen.

Der Change-Mindset

Changemanagement wird geplant und im Unternehmen verkündet und das manchmal rein auf die betriebswirtschaftlichen Ziele begrenzt, die mit dem Change verfolgt werden. Und dann ändert sich: nichts. Jedenfalls nicht bei den Mitarbeitenden. Sie arbeiten jetzt vielleicht anders, mehr oder weniger, aber der Mindset bliebt erhalten.

Läuft es etwas besser, werden dazu Seminare zum Thema Changemanagement angeboten. Das ist ein guter Schritt, denn gute Schulungen führen zu mehr Resilienz, mehr Widerstandsfähigkeit in der Organisation. Changemanagement-Seminare helfen zu verstehen, wie Veränderung funktioniert und vor allem: was mit mir dabei passiert. Seminare helfen auch, mehr Veränderungsfähigkeit zu erlangen – zumindest wenn sie konsequent auf Nachhaltigkeit und Praxisorientierung angelegt sind. Und damit steigern sie Effizienz und Effektivität. Dieser wichtige Schritt wurde und wird seit Jahren praktiziert, um mit permanentem Wandel besser umzugehen. Erfolgreiche Seminare unterstützen den Changeprozess, weil es Mitarbeitenden die Chance gibt zu verstehen, was mit ihnen passiert und was sie tun können, um mit der Veränderung umzugehen. Dadurch nehmen Konflikte und Widerstand ab, das Verhalten ändert sich.

Aber: Changemanagement hat auch mit guten Seminaren feste Grenzen. Diese Grenzen sind im „Dauerchange“ oft ausgereizt.

Haltung und Verhalten

Selbst, wenn das Verhalten sich ändert: Die Haltung bleibt. Solange die Haltung sich nicht ändert, muss immer wieder etwas Neues von außen hineingegeben werden, um das System am Laufen zu halten. Die Raupe kriecht immer noch langsam auf dem Baum entlang, ob nun mit Haaren und neuen Farben, sie bleibt eine Raupe.

Changemanagement kommt von außen und wirkt auf innen. Change ist extrinsisch motiviert. Extrinsische Motivation wirkt durch Zuckerbrot und Peitsche. Changemanagement wirkt so lange, wie Belohnung oder Bestrafung anhalten. Es braucht häufig immer mehr davon. Mehr Prämien oder mehr Druck. Oder beides. Das funktioniert. Aber nur begrenzt. Der Mitarbeitende nutzt nicht seine natürlichen Ressourcen voll aus, seine Stärken, seine Leidenschaft. Viel Potenzial bleibt ungenutzt.

Solange sich die eigene Haltung nicht ändert, ist es für den Mitarbeitenden sinnvoll, nur auf Druck oder Belohnung mit Verhaltensänderung zu reagieren. Veränderung ist immer mit Risiko verbunden und wenn es nicht Not tut, dann ist der bisherige Weg der sicherere. Er hat ja bis hierhin zum Überleben geführt: des Menschen, des Arbeitsplatzes, des Unternehmens. Und dauerhafte Veränderung bedeutet Kraft, also wertvolle Energie investieren zu müssen. Für nachhaltige Veränderung muss es also schon sehr gute Gründe geben, sonst ist es biologisch nicht sinnvoll.

Wie leicht geht es da mitunter nach einer gelungenen Transformation mit einem agilen Vorgehen? Der Schmetterling kann fliegen!

Es kann auch schief gehen

Aber: machen wir uns nichts vor. Bei einer Transformation ist das Ergebnis offen. Sie kann auch schief gehen, wenn sie nicht zu Ende gedacht wird. Dann endet sie nicht in der erhofften Veränderung. Transformation betrifft nicht nur das Wachstum der Haare oder einen Farbwechsel, der sich mit ein bisschen Umbau in ein bestehendes System, den Organismus der Raupe, integrieren lässt. Transformation sollte nicht an Berater delegiert werden. Transformation muss von innen kommen.

Zukunftsfähigkeit

Kann der Schmetterling erst fliegen, eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt. Plötzlich wird alles möglich, was als Raupe nicht einmal denkbar war.

In einer sich disruptiv verändernden Welt, bedarf es der Fähigkeit zur permanenten Veränderung, um echte Zukunftsfähigkeit zu erlangen. Für die Fähigkeit sich ständig neu zu erfinden, muss in einem gut organisierten Rahmen vieles verstanden, gedacht und gemacht, überprüft und dann wieder neu gedacht und gemacht werden.

Für den Transformationsprozess der Raupe zum Schmetterling brauchte es in der Evolution viele Versuche. Dein Unternehmen hat vielleicht nur einen.

Deshalb ist eine Entwicklung und Überprüfung der eigenen Ergebnisse, die Reflexion dessen, was Dich erwartet, so essentiell.

Du brauchst einen angstfreien Raum für Tests, mit Kollegen, die in einer ähnlichen Situation sind. Du brauchst Peers, die Dich verstehen können und Dich unterstützen. Du brauchst einen Raum für Reflexion, um Deine „blinden Flecken“ auszuleuchten.

Können wird in der Agilen Transformation nicht vermittelt, sondern durch eigenes Handeln erworben.

Und Berater werden nur da gebraucht, wo sie interne Kraft um Ressourcen ergänzen.

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